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Sein, Tun und Haben: Warum die richtige Reihenfolge dein Leben verändert

Aktualisiert: vor 12 Stunden

Kommt dir das bekannt vor? Du arbeitest unermüdlich, verzeichnest Erfolge und Besitztümer, und trotzdem fehlt etwas. Das Glück, die Erfüllung, die du dir von all dem erhofft hast, will sich einfach nicht einstellen. Vielleicht lebst du wie so viele von uns in der falschen Reihenfolge.


Die vertauschte Lebensformel


In unserer hektischen Welt haben wir eine fundamentale Wahrheit vergessen: Das Leben funktioniert nicht nach der Formel "Haben → Tun → Sein". Diese umgekehrte Reihenfolge, die uns überall begegnet, lautet:


„Wenn ich erst genug HABE (Geld, Zeit, die richtige Ausbildung...), dann kann ich endlich TUN, was ich möchte (mich selbständig machen, reisen...), und dadurch werde ich glücklich SEIN.“


Als ich vor zwei Jahren die Idee zu diesem Blog hatte, steckte ich genau in dieser Denkweise fest. Ich dachte: „Erst wenn ich ausreichend Social Proof, die perfekte Website und alle Zertifikate habe, kann ich den Schritt wagen und endlich erfüllt sein.“ Ich wartete auf den perfekten Moment – der natürlich nie kam.



Warum wir das Sein verlernt haben


Aber warum haben wir eigentlich das Sein so gründlich verlernt?


  1. Die Leistungsgesellschaft: Von klein auf lernen wir, dass unser Wert an unseren Leistungen und Ergebnissen gemessen wird. „Was willst du mal werden?" fragt man Kinder – nicht "Wie willst du sein?"


  2. Digitale Ablenkung: Ständige Benachrichtigungen, endloses Scrollen – wir sind permanent beschäftigt, aber selten präsent. Der Raum für echtes Sein wird immer kleiner.


  3. Die Vergleichsfalle: Durch soziale Medien sehen wir täglich, was andere haben und tun. Wir vergleichen uns und jagen ständig dem nächsten Ziel hinterher, anstatt in uns zu ruhen.


  4. Angst vor der Stille: Im Sein zu verweilen bedeutet, mit sich selbst konfrontiert zu werden – mit allen Gefühlen und Gedanken. Diese Stille kann anfangs beängstigend sein.


Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich abends nach einem langen Arbeitstag erschöpft war, aber dennoch keine Ruhe fand. Mein Kopf war voll mit To-Do-Listen, Strategien und Zukunftssorgen. Das Sein erschien mir wie Zeitverschwendung, wenn so viel zu tun war.


Frau meditiert in den Bergen
Das Sein

Die eigentliche Formel: Sein → Tun → Haben


Die wahre Lebensformel beginnt jedoch beim Sein:


SEIN: Erkenne zuerst, wer du wirklich bist – jenseits von Rollen, Titeln und Erwartungen. Verbinde dich mit deinem inneren Kern, deinen wahren Werten und Stärken.


TUN: Aus diesem authentischen Sein heraus entsteht natürliches, kraftvolles Handeln, das im Einklang mit deinem wahren Wesen steht.


HABEN: Als Ergebnis dieses authentischen Seins und Tuns ziehst du auf natürliche Weise die Menschen, Umstände und Erfahrungen an, die du dir wünschst.



Vom Haben zum Sein


Ich musste irgendwann erkennen, dass ich die Formel umdrehen darf. Anstatt auf das perfekte "Haben" zu warten, begann ich, mich täglich mit meinem "Sein" zu verbinden.

Jeden Morgen nahm ich mir 20 Minuten Zeit für einen Spaziergang (mag ich tatsächlich mehr als eine Meditation). Anfangs war es schwer, meinen rastlosen Geist zu beruhigen.


Gedanken wie "Ich verschwende Zeit" oder "Ich sollte produktiver sein" kamen ständig. Doch mit der Zeit entdeckte ich in dieser Stille eine Klarheit und Kraft, die ich vorher nicht kannte.

Ich begann zu verstehen, wer ich wirklich bin – jenseits meiner Rollen oder den Erwartungen anderer. Aus diesem Sein heraus konnte ich authentisch handeln. Ich traf Entscheidungen nicht mehr aus Angst oder weil "man das so macht, sondern aus meinem inneren Wissen heraus.


Das Ergebnis: Ich wurde geerdeter, kreativer und freier.  Ideen kamen, Gelegenheiten eröffneten sich – nicht weil ich verzweifelt danach jagte, sondern weil mein Tun mit meinem Sein im Einklang war.



Wege zurück zum Sein


Wie können wir zum Sein zurückfinden in einer Welt, die ständig vom Haben und Tun besessen ist?


1. Meditation: Selbst fünf Minuten bewusstes Atmen können den Geist beruhigen und dich mit deinem Sein verbinden. Es geht nicht darum, "gut" zu meditieren, sondern einfach da zu sein.


2. Achtsamkeit im Alltag: Bring Bewusstheit in alltägliche Handlungen – das Spüren des warmen Wassers beim Händewaschen, der Geschmack deines Tees, die Empfindungen beim Gehen.


3. Natur-Verbindung: In der Natur fällt es uns leichter, im Sein zu verweilen. Ein Spaziergang im Wald oder das Beobachten eines Sonnenuntergangs können Wunder wirken.


4. Körperwahrnehmung: Dein Körper ist immer im Hier und Jetzt. Nimm mehrmals täglich bewusst wahr, wie sich dein Körper anfühlt – die Füße auf dem Boden, die Haltung, dein Atem.


5. Digitale Entgiftung: Schaffe bewusste Zeiten ohne Smartphone und soziale Medien. Diese Räume der Stille sind Nährböden für dein Sein.


In meinem stressigen Alltag habe ich gelernt, täglich Zeit für diese Praktiken einzuräumen – nicht als zusätzliche Aufgabe, sondern als Grundlage für alles andere. Ich beginne meinen Tag mit Spazierengehen und nehme mir bewusste Pausen, in denen ich einfach nur atme und spüre.


Aus diesem Sein heraus fließt mein Tun müheloser. Ideen kommen, Entscheidungen fallen leichter, und selbst schwierige Gespräche oder Aufgaben werden klarer. Das Haben – sei es aufregende Projekte, Einkommen oder Erfüllung – folgt auf natürliche Weise.


Rosane Rosen
Der Weg zurück zum Sein, z.B. durch die Natur-Verbindung


Der Kreislauf von Sein, Tun und Haben


Sein, Tun und Haben bilden einen Kreis, bei dem alle Teile einander stützen. Sie stehen nicht im Konflikt miteinander, sondern ergänzen sich. Das Sein nährt dein Tun, und dein Tun führt zum Haben, welches wiederum dein Sein bereichern kann.


Der Schlüssel liegt darin, beim Sein zu beginnen und diese Reihenfolge zu respektieren. Du musst zuerst sein, wer du wirklich bist, dann tun, was aus diesem Sein natürlich entspringt, um schließlich zu haben, was du dir wünschst.



Reflexionsfragen für deinen Weg


  1. In welchen Bereichen deines Lebens hast du die Formel umgedreht und versuchst, durch Haben und Tun zum Sein zu gelangen?

  2. Wann hast du dich zuletzt vollkommen mit deinem Sein verbunden gefühlt? Wie hat sich das angefühlt?

  3. Welche kleinen Rituale könntest du in deinen Alltag einbauen, um dich regelmäßig mit deinem Sein zu verbinden?

  4. Wenn du von deinem wahren Sein ausgehen würdest – welches Tun würde daraus natürlich entstehen?

  5. Welche Glaubenssätze halten dich davon ab, mehr Zeit im Sein zu verbringen?

  6. Wie würde deine Selbstständigkeit oder deine Arbeit aussehen, wenn sie vollständig aus deinem authentischen Sein erwachsen würde?



Erinnere dich: Der Zweck des bewussten Lebens ist, eine Verbindung zu deinem wahren Sein herzustellen, dein Tun zu intensivieren und zu fördern und dadurch dein Haben zu vermehren und zu entfalten – genau in dieser Reihenfolge.


Welchen kleinen Schritt kannst du heute noch unternehmen, um dich wieder mit deinem Sein zu verbinden?



Der Weg zurück zum Sein ist ein zutiefst persönlicher. Ich bin gespannt, welche deiner Bereiche du jetzt mit neuen Augen siehst. Teile deine Gedanken und Erkenntnisse in den Kommentaren.



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