Die Female Trinity Wounds: Ein Leitfaden für den Beginn deiner Heilungsreise
- Marina M.

- vor 23 Stunden
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 12 Stunden
Für diesen Blogbeitrag habe ich bewusst ein Thema gewählt, das kraftvoll, tiefgreifend und vielleicht auch etwas kontrovers ist: die Female Trinity Wounds.
Warum ausgerechnet dieses Thema? Weil ich glaube, dass wir als Frauen lange genug um den heißen Brei herumgeredet haben. Es ist Zeit für echte, rohe Wahrheiten. Zeit, die Themen anzusprechen, die uns wirklich unter den Nägeln brennen.
Ertappst du dich auch dabei, dass es etwas gibt, was dich zurückhält? Ein unsichtbares Band, das dich daran hindert, deine volle Kraft zu entfalten? Du bist nicht allein. Millionen von Frauen (mich inklusive) weltweit spüren diese tiefen, oft unbewussten Wunden, die als die „Female Trinity Wounds“ bekannt geworden sind.
Was sind die Female Trinity Wounds?
Die Female Trinity Wounds sind drei miteinander verwobene emotionale und spirituelle Wunden, die fast jede Frau in patriarchalen Gesellschaften in sich trägt:
Die Mutterwunde (Mother Wound)
Die Schwesterwunde (Sister/Sisterhood Wound)
Die Hexenwunde (Witch Wound)
Diese Wunden sind nicht nur persönliche Erfahrungen – sie sind kollektive Traumata, die über Generationen weitergegeben wurden. Sie entstanden durch jahrhundertelange Unterdrückung, systematische Diskriminierung und die bewusste Spaltung von Frauen durch patriarchale Strukturen. In diesem Artikel werde ich kurz auf jede Wunde eingehen, allerdings gibt es dann zu jeder Wunde einen eigenständigen Blogbeitrag.

Die Mutterwunde: Wenn Liebe kompliziert wird
Was ist die Mutterwunde?
Die Mutterwunde ist „das Set schmerzhafter Muster, die bei unseren Müttern entstehen und uns dazu bringen, uns unbewusst zu begrenzen oder zu sabotieren“, wie die Pionierin Bethany Webster erklärt, die diesen Begriff 2014 geprägt hat.
Ursprung und Geschichte
Bethany Webster brachte den Begriff „Mother Wound“ erstmals 2014 in die Mainstream Diskussion, als ihr Artikel „Why it’s Crucial for Women to Heal the Mother Wound“ über Nacht viral ging. Webster erkannte als Erste die systematischen Zusammenhänge zwischen patriarchaler Unterdrückung und den Mustern, die zwischen Müttern und Töchtern entstehen.
Die Mutterwunde entsteht, wenn Frauen in männlich dominierten Kulturen konditioniert werden, sich als „weniger wert“ zu betrachten und sich nicht verdienend oder würdig zu fühlen. Diese Gefühle werden über unzählige Generationen von Frauen internalisiert und weitergegeben.
Wie zeigt sich die Mutterwunde?
Schwierigkeiten mit Grenzen
Das Gefühl, nicht gut genug zu sein
Sich kleinmachen, um akzeptiert zu werden
andere emotional zu umsorgen, während man eigene Bedürfnisse ignoriert
Perfektionismus-Tendenzen
Ein wichtiges Missverständnis ausräumen
Bevor wir weitergehen, lass mich etwas Entscheidendes klarstellen: Die Mutterwunde zu heilen bedeutet NICHT, deiner Mutter die Schuld zu geben. Das ist ein weitverbreitetes Missverständnis, welches viele Frauen davon abhält, überhaupt mit der Heilung zu beginnen.
Die Wahrheit ist: Unsere Mütter haben das weitergegeben, was sie selbst erhalten haben. Sie waren Produkte ihrer Zeit, ihrer eigenen verletzten Mütter und einer Gesellschaft, die Frauen systematisch klein gehalten hat. Die Heilung der Mutterwunde bedeutet, anzuerkennen, dass unsere Mütter nicht das bekommen haben, was sie gebraucht hätten, um uns anders zu begegnen.
Es geht um Mitgefühl – für sie und für uns.
Reflexionsfrage: Hörst du manchmal die Stimme deiner Mutter in deinem Kopf, die dir sagt, was du tun oder lassen solltest? Erkennst du ihre Ängste und Begrenzungen in deinen eigenen wieder?

Die Schwesternwunde: Warum Sisterhood so schwer ist
Was ist die Schwesternwunde?
Die Schwesternwunde ist „der Schmerz, das Misstrauen oder das Unbehagen, das viele Frauen beim Umgang mit anderen Frauen empfinden“. Sie zeigt sich durch Eifersucht, Unsicherheit, Konkurrenzdenken und Angst in Beziehungen zu anderen Frauen.
Historische Wurzeln
Um zu verstehen, woher die Schwesterwunde kommt, müssen wir einen Blick in die Vergangenheit werfen. Die einheimischen Bevölkerungen zumindest des prähistorischen Europas waren allgemein egalitär, friedlich und matrifokal (auf Frauen als Mütter zentriert). Vor dem Patriarchat lebten Frauen in Gesellschaften, die eben viel vereinter und gemeinschaftlicher waren. Frauen sammelten zusammen Nahrung, kochten zusammen und kümmerten sich gemeinsam um ihre Kinder. Diese starken Schwesternbündnisse wurden systematisch zerstört, um Frauen zu schwächen.
Durch die Brandmarkung der Versammlung von Frauen als gefährlichen Akt wurden wir konditioniert zu glauben, was das Patriarchat will: dass andere Frauen gefährlich, Konkurrenz oder unzuverlässig sind.
Wie zeigt sich die Schwesterwunde?
Automatisches Vergleichen mit anderen Frauen
Gefühl, nicht in Frauengruppen hineinzupassen
Misstrauen gegenüber weiblicher Freundschaft
Konkurrenzdenken statt Unterstützung
Sich sicherer mit Männern als mit Frauen fühlen
Reflexionsfrage: Denkst du manchmal „Ich komme besser mit Männern aus“? Hast du schon mal eine Freundschaft zu einer Frau durch Eifersucht oder Konkurrenzdenken sabotiert?

Die Hexenwunde: Wenn deine Macht gefährlich erscheint
Was ist die Hexenwunde?
Die Hexenwunde ist „ein vererbtes, kollektives Trauma, das in der dunklen Geschichte der Brennzeiten verwurzelt ist und sich als Angst manifestiert, gesehen zu werden, sich zu äußern und in die volle Magie und Kraft zu treten“.
Die brutale Geschichte
Während einer 300-jährigen Periode, bekannt als „Die Brennzeiten“, wurden hauptsächlich Frauen (aber auch Männer und Kinder) fälschlicherweise der Hexerei beschuldigt, verfolgt und hingerichtet. Schätzungen zufolge wurden bei den Hexenjagden über 13 Millionen Frauen auf grausame, qualvolle Weise getötet.
Die als „Hexen“ Verfolgten waren oft die Medizinfrauen, die Priesterinnen, die Hebammen, die Orakel, die Kräuterkundigen, die mächtigen, verbundenen Frauen. Diese systematische Vernichtung weiblicher Weisheit und Heilkraft hat tiefe Spuren in unserem kollektiven Bewusstsein hinterlassen.
Wie zeigt sich die Hexenwunde heute?
Angst vor Sichtbarkeit und öffentlichem Sprechen
Verstecken spiritueller Interessen oder intuitiver Fähigkeiten
Gefühl, „zu viel“ oder „anders“ zu sein
Angst vor Verfolgung oder Verurteilung
Sich zurückhalten, um nicht aufzufallen
Reflexionsfrage: Hast du jemals gespürt, dass es gefährlich sein könnte, deine wahre spirituelle oder intuitive Seite zu zeigen? Versteckst du deine spirituellen Interessen vor Familie oder Kollegen?

Wie diese Wunden zusammenwirken
Diese drei Wunden verstärken sich gegenseitig und schaffen ein komplexes Netz aus Selbstzweifeln, Ängsten und Begrenzungen. Wenn diese Wunden sich verweben, schaffen sie die „Frauenwunde“ und sie alle basieren auf Angst. Eine Angst, die flüstert: „Du bist hier nicht sicher.“
Das Patriarchat hat diese Wunden bewusst genährt, um Frauen zu spalten und zu schwächen. Denn geteilte Frauen sind kontrollierbare Frauen.
Der erste Schritt zur Heilung: Erkennung
Heilung beginnt mit dem Erkennen dieser Muster in deinem Leben. Hier sind einige Fragen zur Selbstreflexion:
Für die Mutterwunde:
Welche Botschaften über „Frau-sein“ hast du von deiner Mutter gelernt?
Wo sabotierst du dich selbst, ohne es zu merken?
Welche ihrer Ängste hast du übernommen?
Für die Schwesterwunde:
Wo fühlst du dich in Konkurrenz zu anderen Frauen?
Welche negativen Erfahrungen mit Freundinnen prägten dich?
Wo isolierst du dich von weiblicher Gemeinschaft?
Für die Hexenwunde:
Wo hältst du dich zurück, um nicht „zu viel“ zu sein?
Welche Teile deiner Spiritualität versteckst du?
Wo hast du Angst vor Sichtbarkeit oder Erfolg?
Warum diese Heilung jetzt so wichtig ist
Wir leben in einer Zeit des großen Wandels – aber auch der Unsicherheit. Während die feminine Energie erwacht und auf der Erde aufsteigt, erleben wir gleichzeitig einen beunruhigenden geopolitischen Rückschritt. Mächtige Männer schüren Kriege, autoritäre Tendenzen nehmen zu, und die Rechte von Frauen werden weltweit wieder angegriffen.
Gerade deshalb ist es jetzt so entscheidend, dass wir als Frauen aufwachen und zusammenhalten. Die äußeren Umstände versuchen uns zu spalten, uns gegeneinander auszuspielen und in unseren alten Wunden gefangen zu halten. Aber genau das dürfen wir nicht zulassen.
Als Frauen auf dem spirituellen Weg haben wir die Chance und Verantwortung, diese generationenlangen Zyklen zu durchbrechen. Wenn wir unsere eigenen Trinity Wounds heilen, heilen wir nicht nur uns selbst – wir heilen auch unsere Töchter, unsere Mütter und die gesamte weibliche Linie. Wir schaffen ein Fundament der Stärke, das keine äußere Macht erschüttern kann.
Denn eine Welt voller geheilter, verbundener Frauen ist die größte Bedrohung für jedes System, das auf Unterdrückung basiert.
Der Weg nach vorn: Gemeinschaft und Selbstmitgefühl
Die Heilung der Trinity Wounds ist kein Weg, den du allein gehen musst. Im Gegenteil – diese Wunde wächst in Dunkelheit und Isolation. Um sie zu heilen, müssen wir ins Licht treten.
Praktische nächste Schritte:
Erkenne die Wunden an: Gib dir die Erlaubnis zu sehen, wie diese Muster in deinem Leben wirken.
Finde deine Sisterhood: Suche dir Frauen, die ebenfalls auf diesem Heilungsweg sind.
Praktiziere Selbstmitgefühl: Behandle dich selbst mit der Güte, die du deiner besten Freundin entgegenbringen würdest.
Teile deine Geschichte: Erzähle anderen Frauen von deinen Erfahrungen – Scham verliert ihre Macht, wenn sie ausgesprochen wird.
Bleibe neugierig: Betrachte diese Arbeit als Forschungsreise zu dir selbst, nicht als weitere Aufgabe auf deiner To-Do-Liste.
Weiterführende Ressourcen
Für deine weitere Reise empfehle ich dir:
Bethany Webster: “Discovering the Inner Mother”, das Standardwerk zur Mutterwunde
Frauen-Circles: Suche lokale oder online Gruppen, die sich diesem Thema widmen
Journaling: Schreibe täglich deine Gedanken und Gefühle zu diesen Themen auf
Deine Kraft wartet auf dich
Die Trinity Wounds mögen tief sitzen, aber sie sind nicht dein Schicksal. Sie sind Einladungen, tiefer zu schauen, zu heilen und in deine wahre Kraft hineinzuwachsen.
Wenn du die Hexenwunde heilst, kannst du dein Hexenlicht teilen, was deine besondere Heilungsgabe und Frequenz ist. Das gleiche gilt für alle Trinity Wounds – jede geheilte Wunde wird zu einer Quelle der Kraft und Weisheit.
Eine letzte Frage: Was wäre möglich, wenn du dich vollständig erlauben würdest, die kraftvolle, weise, verbundene Frau zu sein, die du im Kern bist?
Die Antwort liegt in dir. Und deine Heilungsreise beginnt jetzt.
Wenn dieser Artikel bei dir etwas zum Klingen gebracht hat, teile ihn gerne mit anderen Frauen in deinem Leben. Schreibe mir deine Gedanken und Erfahrungen – ich lese jede Nachricht und freue mich über den Austausch mit dir.
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